Tauchen lernen für Kinder – Unsere Erfahrungen mit Padi

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  • Beitrag zuletzt geändert am:16. September 2023
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Euer Kind möchte Tauchen lernen? Ihr wollt gemeinsam als Familie einen Tauchgang unternehmen? Ihr habt im Urlaub einen Schnupper-Tauchkurs im Pool gemacht und wollt nun den Open Water Tauchschein absolvieren? Vielleicht plant ihr auch den nächsten Familien-Strandurlaub und fragt euch, ob ein Tauchgang für euch und eure Kinder ein tolles Ferienerlebnis wäre.

Unsere beiden Kinder haben den Padi Open Water Tauchkurs gemacht. Wir berichten im ersten Absatz dieses Blogartikels vom Ablauf der Padi Kurse, der zweite Teil des Blogartikels liefert euch dann ein Interview mit unseren beiden Kindern und Mark erzählt seine Sicht als Elternteil, wie sie die Padi Tauchkurse erlebt haben. Wir wollen euch so ein möglichst umfassendes Bild liefern, wenn es um Tauchen lernen für Kinder geht.

Wann ist das richtige Alter, um mit dem Gerätetauchen zu beginnen?

  • Kinder ab 8 Jahren dürfen bei Padi-zertifizierten Tauchschulen am Bubblemaker (Schnupperkurs) teilnehmen.
  • Kinder ab 10 Jahren dürfen ihren Tauchschein – den Padi Open Water Diver – abschließen und mit dem Bestehen der Prüfungen weltweit – bis zu bestimmten Tiefen – tauchen gehen.

Wichtig ist, dass euer Kind gesund ist, sicher schwimmen kann, aus eigenem Interesse das Tauchen lernen möchte und ihr eurem Kind zutraut, dass es verantwortungsvoll mit dieser Situation umgeht, damit Tauchen lernen für den Nachwuchs zu einem sicheren und interessanten Erlebnis wird.

Der Padi Open Water Diver beinhaltet umfangreiches theoretisches Lernmaterial. Euer Kind sollte in der Lage sein, sich auf die Inhalte konzentrieren zu können und die erlernten Techniken ruhig auszuführen.

Seid ihr euch unsicher, ob euer Kind den körperlichen Anforderungen des Gerätetauchens entspricht? Dann holt euch einen Rat des Kinderarztes ein und bittet gegebenenfalls um die Überprüfung der Lungenfähigkeit. Bei Kindern mit bekannten Atemproblemen, Asthma oder ähnlichem solltet ihr auf jeden Fall Rücksprache mit einem Arzt halten! Verantwortungsvolle Tauchschulen verweisen darauf auch noch einmal explizit, bevor diese mit der Tauchausbildung beginnen.

Wie läuft ein Schnupperkurs - der Bubblemaker - bei Padi ab?

Der Bubblemaker ist ideal für euer Kind, wenn es sich noch unsicher ist, ob es sich beim Tauchen wirklich wohlfühlt. Julian (10) hat diesen Schnupperkurs in einer Padi Tauchschule absolviert. Dabei wurden ihm verschiedene Unterwasserzeichen zur Kommunikation beigebracht, unterschiedliche Situationen wurden besprochen und schließlich durfte er mit seinem Tauchlehrer im Pool tauchen und einige Übungen machen.

Für Julian war der Bubblemaker ideal, da er sich unsicher war, ob er sich mit Tauchflasche und Atemregler unter Wasser wirklich wohlfühlt. Er entschied sich nach dem Bubblemaker dann dazu, dass er Tauchen lernen und seinen Open Water Diver machen möchte.

Wie ist das Lernen der Theorie für den Tauchkurs aufgebaut?

Nach einer Anzahlung für den Padi Tauchkurs bekommt ihr eine Freischaltung für das eLearning (dieses könnt ihr auf Deutsch bearbeiten). Die Theorie für den Open Water Diver ist sehr umfassend. Es werden Zeichen zur Kommunikation erklärt, die einzelnen Bestandteile der Tauchausrüstung inklusive Wartungs- und Sicherheitsinformationen, ein Verständnis für die Atemwege und den Druck vermittelt, der beim Gerätetauchen entsteht, und schließlich wird die Funktionsweise des Gerätetauchens erklärt. Die Kinder lernen beim eLearning für den Padi Open Water Diver die Bedingungen unter Wasser in der Theorie kennen und vieles mehr.

Nach jedem Theorie-Teil gibt es ein paar Verständnisfragen und anschließend einen Test zur Absolvierung des Moduls. Am Ende des Kurses muss euer Kind den Abschlusstest bestehen, um den Open Water Diver erfolgreich abzuschließen und die Tauchzertifizierung zu erhalten.

Unterschätzt den Umfang des eLearnings nicht. Jonas hat dies alleine über einen Zeitraum von etwa 3 Wochen durchgearbeitet. Wir empfehlen euch rechtzeitig vor eurem Urlaub mit der Bearbeitung des eLearnings zu starten. Julian entschied sich spontan vor Ort seinen Tauchschein zu machen und musste dann innerhalb kurzer Zeit die Theorie durcharbeiten. War ziemlich anstrengend, was wir lieber vermeiden würden, wenn es um entspanntes Tauchen lernen für Kinder geht.

Alternativ könnt ihr euch auch gegen das eLearning entscheiden und das schriftliche Material (meist auf Englisch vor Ort) durcharbeiten. Wir haben auf den Gili-Inseln in Indonesien eine Gruppe von Teenagern getroffen, die gemeinsam den Theorie-Teil bearbeiteten und dabei einen riesigen Spaß hatten.

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Lernen der Theorie für den Open Water Diver

Die Pool-Tauchgänge beim Open Water Diver

Der erste Tauchgang des Open Water Divers findet normalerweise in einem Pool statt. Ist kein Pool vorhanden (was bei dem Open Water Diver in Sardinien der Fall war), dann werden die ersten Übungen im flachen Meer gemacht.

Bei den Pool-Tauchgängen darf euer Kind ein Gefühl für das Atmen mit den Geräten entwickeln und wichtige Tauchskills lernen. Es werden Aufgaben geübt, wie Unterwasser die Maske ab- und wieder aufsetzen, den Atemregler suchen und die Maske sauber machen. Die Inhalte beschäftigen sich hauptsächlich damit, dass Notsituationen besprochen und der Umgang mit diesen erstmal im Pool geübt wird – damit eure Kinder im Zweifel dann ruhig reagieren können.

Die Tauchlehrer unserer Kinder waren immer sehr verantwortungsbewusst und haben sich im Training all die Zeit genommen, bis die Kinder sich sicher fühlten. Das ist mit Sicherheit ein entscheidender Faktor, wenn der Nachwuchs Tauchen lernen möchte.

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Die ersten Tauchgänge im Meer für den Tauchschein bei Padi

Der erste Tauchgang im Meer ist natürlich etwas ganz besonderes. Das ganze Boot mit allen Tauchern und Tauchlehrern hat Julians Tauchgang mitgefiebert und sich tierisch gefreut, dass eine neue Generation Taucher sich für diesen Sport begeistert.

Beim ersten Tauchgang blieb der Tauchlehrer immer direkt bei Julian, in der ersten Zeit hielt er ihn sogar im Arm fest, damit er die Unterwasserwelt ersteinmal aufnehmen und verarbeiten konnte.

Anschließend stehen dann schon die Übungen im offenen Meer an. Die Grundausbildung des Open Water Divers beinhaltet, dass die Kinder sich mit den Notsituationen auskennen, genau wissen, was dazu tun ist und die Ruhe bewahren.

Überblick über die Kosten für den ersten Tauchschein

Die Kosten für einen Padi Open Water Diver liegen bei 350-600 Euro. Wir haben in Sardinien im Jahr 2020 pro Person 575 Euro und 2022 auf den Gili Inseln in Indonesien 385 Euro gezahlt. In diesem Preis sind alle Kosten eingeschlossen – vom eLearning, über die Ausrüstung bis zu den nötigen Tauchgängen. Es kann höchstens passieren, dass ihr zusätzlich Nationalpark-Kosten oder ähnliches zahlen müsst. Dies hängt davon ab, wo ihr taucht und die Gebühren hierfür werden für den Schutz und die Erhaltung der Umwelt genutzt.

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Erfahrungsbericht zum Padi-Tauchkurs für Kinder

Unsere beiden Kinder haben mit 10 und 11 Jahren Tauchen gelernt und ihren Open Water Diver bei Padi gemacht. Bei Jonas ist der Abschluss des Tauchkurses schon ein paar Jahre her, er hat im Vorfeld über einige Wochen das eLearning bearbeitet und schließlich auf Sardinien gemeinsam mit Mark die Tauchkurse absolviert.

Mit 13 Jahren hat Jonas dann gemeinsam mit Mark auf den Gili-Inseln in Indonesien den Advanced Open Water Diver gemacht, mit tollen Highlights wie einem Nacht-Tauchgang und dem Tauchen an einem Schiffs-Wrack.

Julian hat sich kurzfristig auf den Gili-Inseln entschieden seinen Open Water Diver zu machen. Er hat dann in kurzer Zeit das eLearning und die Tauchgänge absolviert.

Die tollsten Tauchspots rund um Bali, die Gili-Inseln und Nusa Penida haben wir im verlinkten Blogartikel mit entsprechenden Empfehlungen für Tauchschulen und Unterkünften in der Nähe zusammengefasst.

Interview mit Julian (10) zum Padi Open Water Diver:

Jenni: Erzähl mal kurz, wie du darauf gekommen bist, deinen Open Water Diver zu machen.

Julian: Ich hatte in Amed (Bali) einen Schnupperkurs. Jonas und Mark waren immer tauchen und ich wollte wissen, wie das Tauchen so ist. Deshalb habe ich in Amed erstmal einen Schnupper-Tauchkurs gemacht. Ich hatte vorher ein bisschen Angst, aber es war gar nicht so schlimm und hat mir gut gefallen.

Jenni: Vor was hattest du genau Angst vor deinem ersten Tauchgang?

Julian: Ich hatte Angst, dass mir das Atmen mit dem Atemregler nicht gefällt. Als ich das erste Mal unter Wasser war, wollte ich auch direkt wieder aufsteigen. Mein Tauchlehrer hat mir Zeichen gegeben, dass ich ruhig bleiben und weiter atmen soll. Dann habe ich mich an das Gefühl gewöhnt, unter Wasser zu atmen und habe mich wohl gefühlt.

Jenni: Wie lange hast du für den Open Water Diver gebraucht?

Julian: Mit der Theorie? Ich hab den Open Water Diver in etwa 4 Tagen gemacht, mit allen Tauchgängen und dem eLearning. Aber ich wusste auch schon einiges, weil Papa und Jonas mir schon viel erzählt hatten.

Jenni: Bist du mit dem eLearning zum Open Water Diver gut zurechtgekommen?

Julian: Nee, nicht so gut. Ich fand das eLearning ein bisschen langweilig und es war echt viel zu lernen.

Jenni: Fandest du den Tauchkurs schwierig?

Julian: Am Anfang war es schwierig, ich lag im Pool dauernd schief und hab es nicht hinbekommen gerade zu werden. Beim Notaufstieg muss man aus 6 Meter hochpaddeln und dabei immer leicht ausatmen (ohne erneut Luft zu holen), die Übung mussten wir mehrmals machen, weil ich damit Probleme hatte.

Jenni: Was hat dir am Tauchkurs am besten gefallen?

Julian: Ich hab so viele Fische, Schildkröten und Korallen gesehen, das war einfach toll!

Jenni: Würdest du das nächste Mal etwas anders machen?

Julian: Ich würde das nächste Mal schon vor Beginn des Tauchkurses die Theorie machen. Alles auf einmal war anstrengend.

Jenni: Erzähl mal, wie so ein Tauchgang mit dem Boot abläuft!

Julian: Man geht mit seiner Ausrüstung aufs Boot und bespricht mit dem Tauchlehrer wie die Strömung ist und was es noch zu beachten gibt. Dann fährt man zum Tauchpunkt, zieht die restliche Ausrüstung auf der Bank an, checkt gemeinsam mit dem Tauchpartner die Ausrüstung, macht den finalen Check, dass man wirklich alles anhat. Dann setzt man sich auf die Reling, so dass die Tauchflasche übersteht, man hält die Brille und den Atemregler fest und lässt sich dann rückwärts ins Wasser fallen. An einer Boje geht man langsam an der Schnur unter Wasser und macht immer wieder den Druckausgleich. Soll ich jetzt echt alles erzählen?

Jenni: Nein, das reicht. Was würdest du jemandem raten, der überlegt einen Tauchkurs zu machen?

Julian: Am besten vorher planen und zwei Wochen vorher den Theorie-Teil bearbeiten!

Interview mit Jonas (13) zum Padi Open Water Diver:

Jenni: Kannst du dich noch an deinen Open Water Tauchkurs erinnern? Was hat dir am besten gefallen?

Jonas: Ja, die erste Rückwärts-Rolle vom Boot war toll.

Jenni: Bist du gut mit dem Lernen der Theorie klargekommen?

Jonas: Super. Es ist nicht einfach, aber es ist machbar.

Jenni: Was sind deine Highlights beim Tauchen?

Jonas: Ich tauche total gerne. Ich finde es spannend, wie ich meine Lage im Wasser mit meiner eigenen Atmung steuern kann.

Jenni: Ist es schwierig, mit einem englischsprachigen Tauchlehrer zusammen zu arbeiten? Verstehst du denn alles?

Jonas: Das ist beim Tauchen eigentlich einfach. Man kann bald die wichtigen Tauchvokabeln und eigentlich sind das gar nicht so viele, die regelmäßig benutzt werden.

Jenni: Zwischen deinem Open Water Kurs und deinem nächsten Tauchgang lag ein Zeitraum von etwa 1 ½ Jahren. Konntest du dich noch an alles erinnern? Wie hast du dich auf den Tauchgang vorbereitet?

Jonas: Ich habe mein eLearning noch mal in Ruhe durchgenommen und war dann wirklich gut vorbereitet. Vor dem Tauchgang im Ningaloo Reef (Australien) haben wir noch einen Auffrischungskurs in einem Pool gemacht und die Skills geübt.

Jenni: Du hast deine Tauchkurse ja immer mit Papa zusammen gemacht. Was meinst du, lieber den Tauchkurs schon als Kind machen, oder später als Erwachsener?

Jonas: Auf jeden Fall als Kind. Dann hat man ja ein viel längeres Taucherleben vor sich! Ich würde aber eher einen Einzelkurs empfehlen, weil der Tauchlehrer sich dann nur auf eine Person konzentriert.

Jenni: Hast du einen Tipp für jemanden, der einen Tauchkurs machen möchte?

Jonas: Einfach losmachen.

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Interview mit Mark zum Thema Tauchen lernen für Kinder:

Jenni: Mark, wir wollen dich nicht ganz übergehen. Du hast mit Ende 30 deinen Tauchschein gemacht. Was fiel dir besonders schwer?

Mark: Oh, erstmal die umfangreiche Theorie und ich wurde bei den Übungen mit Problemen mit der Maske unter Wasser hektisch. Ich musste lange üben, in solchen Situationen ruhig zu bleiben.

Jenni: Lass mal einen direkten Vergleich zwischen dir und Jonas machen. Hattest du den Eindruck, dass der Tauchkurs für ihn einfacher war?

Mark: Auf jeden Fall! Er konnte die Theorie und die Übungen viel schneller auffassen und umsetzen.

Jenni: Du hast deine Tauchkurse alle mit Jonas zusammen gemacht. Würdest du anderen empfehlen, gemeinsam als Familie die Tauchscheine zu machen oder lieber Einzelkurse?

Mark: Ich würde anderen Famililen empfehlen, gemeinsam mit den Kindern Tauchen zu lernen. Tauchen ist ein tolles Hobby – speziell mit Teenagern eine schöne Möglichkeit, um gemeinsam Zeit zu verbringen.

Jenni: Ihr seid ja immer begeistert von der Unterwasserwelt, wenn ihr von einem Tauchgang zurückkommt. Neben diesem tollen Erlebnis lernen Kinder während dem Open Water Diver Kurs und beim Tauchen ja auch total viel. Kannst du mal ein paar Beispiele nennen?

Mark: Es war für mich überraschend, wie viel Physik, Chemie und Bio-Wissen vermittelt wurden. Was ist Stickstoff? Wie funktioniert die Lunge? Und wie hilft dir die Technik unter Wasser atmen zu können? Ich bin begeistert, wieviele Themenfelder angesprochen wurden.

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Unser Fazit zu Tauchen lernen für Kinder:

Um einen echten Vergleich ziehen zu können, fehlt uns natürlich die Erfahrung mit anderen international anerkannten Tauchzertifizierungen. Mark und unsere beiden Kinder haben all ihre Tauchgänge und Tauchkurse in Padi-zertifizierten Tauchschulen absolviert. Da immer alle rundum zufrieden waren, gibt es für uns keinen Grund, einen anderen Anbieter zu testen und wir können euch die Padi Tauchkurse für Kinder wirklich sehr empfehlen.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Tauchkursen für Kinder? Habt ihr Fragen zum Tauchen für Kinder? Hinterlasst uns gerne einen Kommentar.

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