Sofern ihr Laos mit Kindern erkunden möchtet, empfehlen wir euch GANZ DRINGEND die Anreise nach Luang Prabang mit dem Slow Boat über den Mekong aus Nordthailand! Ihr werdet eine unvergessliche Zeit auf dem Boot verbringen, entschleunigen und stundenlang auf die atemberaubende Landschaft blicken! Macht es!
Luang Prabang ist dann noch das i-Tüpfelchen! Wir haben mit unseren Jungs eine Woche dort verbracht: in einem der schönsten Wasserfälle der Welt -dem Kuang Si Waterfall- gebadet, haben auf einer Reisfarm alle Schritte der Reisproduktion gelernt und das entspannte Leben in Luang Prabang genossen!
Anreise mit dem Slow-Boat über den Mekong
Routenoption Nord-Thailand nach Luang Prabang
Da wir Luang Prabang mit unseren Kindern während unserer Weltreise 2020 besucht haben, hatten wir natürlich Zeit. Dennoch ist die Tour auch innerhalb eines normalen Urlaubes machbar! Auf dem Slow Boat haben wir viele Urlauber getroffen, die Nordthailand und Nord-Laos in 2-3 Wochen bereisten. Beispielroute: ihr könntet in Bangkok starten, Ayutthaya besuchen, anschließend mit dem Nachtzug nach Chiang Mai reisen und dann über Chiang Rai nach Houay Xai (Laos) einreisen. Dort startet dann die 2-tägige Fahrt über den Mekong!
Start in Houay Xai (Laos)
Als Standort für den Start der Slow Boat Fahrt hatten wir keine Erwartungen an Houay Xai. Allerdings haben wir uns ab dem ersten Moment (nein, ab dem zweiten, als wir den „Schlepper“ an der Grenze abgeschüttelt hatten) in Laos verliebt! Über Schotterpisten im offenen TukTuk ging es erstmal ins perfekt gelegene Hotel mitten im Ort (Link zu den Angeboten bei Booking.com)*. Mit Blick auf den Mekong! Die Kids bauten abends Staudämme am Ufer und Mark genoss „das beste Bier seines Lebens“ dort (Beer Lao – müsst ihr unbedingt probieren!).
Am nächsten Morgen wachte ich total früh auf, da zunächst der Hahn aufgeregt krähte, anschließend laute Musik auf der Straße lief und dann mehrmals ein Gong schlug. Ich gebe zu, es dauerte einige Momente, bis ich verstand: „das ist kein Gemeinschaftswecker für alle Einwohner. Das ist der Bettelgang der Mönche!“. Schließlich stand ich jedoch barfuß und im Schlafanzug auf der Straße und konnte (fernab von Touristenströmen wie in Luang Prabang – seht euch dazu den Bericht von fernwehunterwegs an) aus angemessener Ferne den Bettelgang der Mönche beobachten!
Verpflegung auf dem Slow Boat
Ihr könnt euch an den Bootsanlegern in Houay Xaii und Pakbeng (dort verbringt ihr die Nacht) mit Essen eindecken: belegte Baguettes, Kekse, Obst und Getränke. Auf dem Slow Boat gibt es Tütensuppen zu kaufen und natürlich Getränke. Packt euch etwas Toilettenpapier ein, falls das Klopapier ausgeht und ein Jäckchen zum Drüberziehen. Gerade morgens (am zweiten Tag dann) ist es erstmal noch frisch!
Die Fahrt auf dem Slow Boat mit Kindern
Die Fahrt dauert 6-8 Stunden jeden Tag. Ihr werdet an traumhaften Landschaften vorbeifahren, die Leute auf dem Boot beobachten (für uns mit ein Highlight! So eine tolle, bunte Truppe!), die Lebensgeschichten eurer Mitreisenden hören und tolle Gespräche führen. Das hört sich jetzt nicht sooo spannend für Kinder an. Wir hatten ein Fernglas dabei und die Kids haben das Treiben am Ufer beobachtet: Laoten, die im Wasser Goldwaschen, Kinder die winkend am Ufer stehen oder im Fluss baden, wilde Wasserbüffel und Ziegen, Buschbrände in den Bergen… Es gibt so viel zu entdecken!
Regelmäßig legt das Boot an, Laoten steigen ein oder aus und Waren werden verschifft. Total spannend für Kinder zu beobachten, unter welchem Aufwand die Völker dort ihre Lebensmittel von außerhalb beziehen! Und wenn dann gar nichts mehr geht: Kopfhörer, Musik und Filme auf dem iPad 😉. Also, auch mit Kindern ist die Fahrt nach Luang Prabang auf dem Slow Boat ein tolles Erlebnis. Nur bei kleinen Kindern, die einen großen Bewegungsdrang haben, müsst ihr gut überlegen, ob ihr die Fahrt machen möchtet.
Übernachtung in Pakbeng
Die Übernachtung findet dann in Pakbeng statt. So wunderschön gelegen, dass wir uns fast ein bisschen geärgert haben, dass wir nicht eine Nacht länger geblieben sind!
Beim Anlegen des Bootes warten schon die ganzen Hotelbesitzer zum Verhandeln oder um euch in die Unterkünfte zu bringen. Wir hatten vorab eine einfache Unterkunft mit sensationellem Blick auf den Mekong (Booking.com-Link)* gebucht (Familienzimmer gab es nicht – daher hatten wir zwei Zimmer). Daher wurden wir direkt ohne Verhandeln und ohne Kosten ins Hotel gefahren.
Luang Prabang mit Kindern
Fortbewegung in der Stadt am Mekong
Hauptfortbewegungsmittel ist auch in Laos der Motorroller. Offenbar gibt es jedoch kaum gute und sichere Angebote für Roller. Wir haben in Luang Prabang alle Ausflüge mit einem TukTuk gemacht. Autos gibt es kaum und außerdem macht das TukTukfahren auch viel mehr Spaß!
Kuang Si Waterfall
Ein absolutes Muss, wenn ihr in Luang Prabang seid, ist der Besuch des Kuang Si Waterfalls. Es gibt vorgefertigte Touren, auch in Kombination mit anderen Sehenswürdigkeiten. Wir wollten jedoch genügend Zeit vor Ort haben und haben uns ein TukTuk für den ganzen Tag gemietet. Während wir am Wasserfall waren, wartete der Fahrer auf dem Parkplatz auf uns.
Packt euch auf jeden Fall Badesachen und Verpflegung ein. Und nicht an einem der Stände am Parkplatz essen! Mark und Julian haben sich dort eine Magenverstimmung eingefangen…
Der Besuch des Kuang Si Wasserfall ist gebührenpflichtig. Wenn ihr euch am Eingang direkt rechts haltet, kommt ihr erst an einer Bärenauffangstation vorbei und schließlich zum Wasserfall. Wir haben vorher noch nie in so türkisfarbenem Wasser gebadet. Der Wasserfall ist definitiv einer der schönsten Wasserfälle, die wir je gesehen haben!
Ihr solltet auch unbedingt auf den Berg zum Ursprung des Wasserfalles laufen. Zum einen ist der Weg teils ein richtiger Abenteuerweg (feste Schuhe anziehen!), zum anderen gibt’s oben noch eine tolle Bademöglichkeit mit einer Schaukel im Wasser! Wir haben einen mega tollen Tag am Kuang Si Wasserfall mit fernwehunterwegs verbracht!
Living Land Reisfarm
Weiteres Highlight in Laos mit Kindern ist der Besuch der Living Land Reisfarm. In kleinen Gruppen (wir waren zwei Familien) werdet ihr über die Reisfarm geführt und erfahrt alles über den Reisanbau. Angefangen damit, wie ihr die guten Samen findet, über die Anpflanzung und Ernte bis hin zur Verarbeitung. Total kindgerecht und jeden Schritt dürft ihr selbst ausprobieren. Mit einem Wasserbüffel pflügen, Reis mit eigener Kraft dreschen und am Ende gibt’s süße Leckereien aus Reis sowie euren selbstgepressten Zuckerrohrsaft!!
Es hat uns sehr beeindruckt, dass es keine Abfälle bei der Reisproduktion gibt. Aus den Halmen werden Körbe hergestellt oder sie werden als Tierfutter oder Streu genutzt. Das Reiswasser, in dem der Stickyreis einweicht, dient als Sonnenschutz und Körperlotion. Sogar die Schädlinge, die Schnecken, die unser Guide aus den Reisfeldern sammelte, werden verbraucht: „for the BBQ in the evening – its delicous!“.
Wir waren ausnahmslos alle begeistert! Selten haben wir einen so lustigen und gleichzeitig lehrreichen Tag gehabt!
Mount Phou Si
Die goldene Stupa Wat Chom Si ragt auf dem Berg Mount Phou Si über Luang Prabang. Wenn es dunkel ist, wird sie angeleuchtet und es scheint fast, als würde die Stupa im Himmel schweben! Um den Berg zu erklimmen, müsst ihr über ewig viele Treppenstufen nach oben. Wir waren der Meinung, dies auch in der Mittagshitze tun zu können, da der Tag trüb war und die Sonne nicht knallte. Kaum waren wir jedoch auf der Hälfte angekommen, verzogen sich die Wolken und wir kamen schließlich nass geschwitzt oben an.
Auf dem Weg nach oben kommt ihr an einem „Fußabdruck Buddhas“ vorbei. Ich dachte ja die riesigen Buddha-Statuen seien einfach aus Anbetungsgründen so groß. Wenn das aber ein echter Fußabdruck sein soll, dann entsprechen die Statuen auch einfach der echten Größe Buddhas!
Leider konnte ich die mystische Stimmung nicht wirklich fühlen. Ja, schöner Ausblick. Nette Anlage. Finde jedoch nicht, dass dies absolut sehenswert ist.
Altstadt Luang Prabangs - UNESCO Weltkulturerbe!
Auf dem Weg zur Altstadt in Luang Prabang haben wir mit unseren Kindern die Bamboo Bridge passiert. Die Bamboo Bridge steht nur während der Trockenzeit. Während der Regenzeit wird diese immer abgebaut. Wollt ihr die Brücke überqueren, wird eine kleine Gebühr fällig. Überhaupt ist die Mündungsstelle des Nam Khan River in den Mekong eine landschaftlich tolle Ecke. Tja, und die Altstadt? Hammer! Französische Kolonialhäuser, wunderschöne Wats und sooo leckere Baguettes und Croissants!
Kajakfahren, Kochkurse und mehr...
Da Luang Prabang immer besser touristisch erschlossen wird, gibt es mittlerweile viele weitere Angebote wie Kajakfahren, Kochkurse und viel mehr. Die spannendsten Aktivitäten im Überblick findet ihr bei den Experten von GetYourGuide*.
Infos über Laos
Der Buddhismus prägt das Land. Obwohl Laos ein sehr armes Land ist, findet ihr in Luang Prabang an jeder Ecke wunderschöne Tempel. Mönche gehören zum Alltag hier. Ihr werdet Novizen beim Kehren sehen und Mönche beim Beten.
Offiziell gibt es eine 8-jährige Schulpflicht. Wir haben jedoch tagsüber viele Kinder gesehen, die eigentlich schulpflichtig sind, aber am Straßenrand betteln oder Obst verkaufen. Laos hat, neben der Armut, mit vielen Dingen zu kämpfen. Dennoch hat uns das Land unglaublich beeindruckt! Luang Prabang ist touristisch schon gut erschlossen, auch wenn der Tourismus erst in den letzten Jahren eine größere Rolle spielt. Der Rest des Landes ist sicherlich an Schönheit genauso beeindruckend, jedoch schwieriger zu bereisen. Aufgrund unserer Angst vor den langen Busfahrten haben wir uns gegen die Weiterreise mit unseren Kindern entschieden und sind anschließend von Luang Prabang nach Hanoi geflogen.
Bombenangriffe auf Laos
Während des Vietnam Krieges galt Laos als neutral. Dennoch warf die USA etwa 2 Millionen Bomben über Laos ab, um die Versorgungsroute des Vietcongs (Ho-Chi-Minh-Pfad) zu zerstören. Viele Blindgänger liegen noch immer im Land verstreut herum. Ihr solltet daher auf befestigten Wegen bleiben! Tatsächlich gilt Laos als das am meist bombardierteste Land der Welt. Ein Großteil der Menschen in Laos lebt von der Landwirtschaft und noch immer kommt es zu Verletzungen oder sogar Todesfällen durch die Blindgänger auf landwirtschaftlich genutzten Böden. Im UXO Lao Visitor Centre könnt ihr euch hierüber genauer informieren. Wir haben dies nicht besucht, somit können wir leider keine Auskunft geben, wie kindertauglich ein Besuch dort ist.
Unser Fazit zu Laos mit Kindern:
Wir haben unsere Zeit in Laos geliebt. Die Fahrt über den Mekong im Slow-Boat wird sicherlich eines unserer Highlights der Weltreise bleiben! Luang Prabang ist eine wunderschöne Stadt. Die wichtigste Sehenswürdigkeit an sich ist unserer Meinung nach: einfach durch die Altstadt schlendern. Lasst euch treiben und genießt die Zeit. Trotzdem ein Muss: der Ausflug zum Kuang Si Wasserfall und auf die Reisfarm! Beide Ausflüge haben auch den Kindern total Spaß gemacht!
Weitere Infos zu Luang Prabang findet ihr bei „homeiswhereyourbagis“ und bei „globuspokus“.
Gewohnt haben wir in einer Familien-Suite im Hotel „Villa Oasis“ (Booking.com-Link)*. Mit kühlem Pool, leckerem Frühstück und super lieben Angestellten! Zentral am Nachtmarkt gelegen. Einzigster Nachteil: doch recht teuer für Luang Prabang.
Aufstellung unserer Kosten in Laos
Wir waren 9 Tage in Laos mit zwei Kindern, inklusive der Fahrt über den Mekong. Ausgegeben haben wir:
- Unterkünfte: 59 Euro pro Tag (für 4 Personen)
- Ausflüge (inkl. Fahrtkosten) insgesamt 140 Euro
- Essen 15 Euro pro Tag (für 4 Personen)
Das entspricht 26,20 Euro pro Tag pro Person.
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