Die Catlins im Südosten Neuseelands sind ein dünnbesiedeltes Gebiet, deren idyllisches Landschaftsbild von weitläufigen Wiesen, grasenden Schafherden und wilden Küsten bestimmt wird. Ein absolutes Highlight ist der McLean Wasserfall, der sich malerisch über mehrere Stufen erstreckt sowie der Küstenweg zum Nugget Point Lighthouse mit seiner zerklüfteten Küste.
An der Catlins Coast habt ihr die Möglichkeit, zum südlichsten Punkt der Südinsel Neuseelands zu spazieren, neuseeländische Seelöwen zu beobachten und mit etwas Glück seht ihr sogar Pinguine.
Wir haben einige der schönsten Sehenswürdigkeiten in den Catlins mit unseren Kindern besucht. In unserem Reisebericht verraten euch unsere Highlights und ob es sich lohnt, die Regionen Southland und Otago auf eurer Reiseroute über die Südinsel zu berücksichtigen.
Sehenswürdigkeiten in der Region "The Catlins"
Slope Point - der südlichste Punkt der Südinsel
Der Slope Point ist der südlichste Punkt der Südinsel Neuseelands und eine beliebte Attraktion in den Catlins. Vom Besucherparkplatz lauft ihr etwa 15 Minuten über die Schafswiese bis zum Schild des Slope Points. Auf dem Schild findet ihr die Entfernungsangaben zum Äquator und zum Südpol. Ein weiteres beliebtes Fotomotiv sind die vom Wind ganz schräg verwehten Leaning Trees gegenüber des Parkplatzes.
Wer einmal am südlichsten Punkt der Südinsel gewesen sein möchte, für den ist dies ein gutes Ausflugsziel. Unsere Kinder meinten: „Echt jetzt? Deswegen sind wir hierher gekommen?“
Wir haben uns große Mühe gegeben, bewusst zu fühlen, wie weit südlich wir dort am Slope Point waren. Ich meine: das nächste Land (abgesehen von den subantarktischen Inseln) ist dann schon das antarktische Festland! Weiter südlich würden wir während unserer Weltreise nicht mehr kommen.
Half alles nix. Das war dann eben doch nur ein Schild an einer wilden Küste auf einer schönen Wiese.
Curio Bay - versteinerter Wald, Strand und Pinguine
An der Curio Bay warten einige weitere Attraktionen der Catlins auf euch: mit viel Glück könnt ihr Pinguine sehen, bei schönem Wetter am Strand baden, entlang der Trails an der Küste und durch den Wald spazieren und die versteinerten Bäume am Ufer entdecken. Wir empfehlen euch daher, genügend Zeit für die Curio Bay einzuplanen.
Vom Besucherparkplatz aus erreicht ihr alle Sehenswürdigkeiten der Curio Bay:
- Der kurze Rundweg des Living Forest Walkway ist schön, aber kein Must-See
- Entlang des Penguin-Walks sind Klappen eingebaut, damit man die nistenden Pinguine beobachten kann. Die Klappen waren jedoch so zugewachsen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass man dort was sehen kann
- Am Petrified Forest der Curio Bay könnt ihr bei Ebbe zum einen die 180 Millionen Jahre alten versteinerten Bäume auf der steinigen Küste erkennen (dafür müsst ihr schon genau gucken und wissen, was ihr sehen wollt… Das Hinweisschuld an der Aussichtsplattform hilft euch, damit ihr wisst, worauf ihr achten müsst), zum anderen könnt ihr mit ganz viel Glück Pinguine sehen. Hier könnt ihr den Tide-Chart für die Curio Bay vor eurem Besuch checken
- Entlang des Campingplatzes an der Curio Bay könnt ihr schön an den Klippen entlanglaufen und die Aussicht aufs Meer genießen. Angeblich könnt ihr hier häufig Hector Delfine in der Purpoise Bay beobachten. Im Sommer kommen die Delfine sehr nah an den Strand – wir konnten leider keine Delfine entdecken
- Der Strand an der Curio Bay ist im Sommer gut besucht – packt euch idealerweise einen Sonnenschutz ein!
Wasserfälle in den Catlins
Eine wirklich sehenswerte Attraktion sind die Wasserfälle in den Catlins:
- Zu den Purakauni Falls führt ein kurzer Spazierweg durch den Wald zur Aussichtsplattform.
- Etwas anstrengender und länger ist der Trail zu den 22 Meter hohen McLean Falls. Wir waren insgesamt fast 45 Minuten unterwegs. Der Weg führt euch entlang des Wasserlaufs stetig die Treppenstufen bergauf,
Unser Favorit waren ganz klar die McLean Falls! Eine magische Stimmung herrscht an diesem wunderschönen Wasserfall und der Trail führt euch zum Großteil entlang des Flusses durch einen tollen neuseeländischen Wald. Auf dem Rückweg kam uns dann eine Gruppe Touristen eines Reisebusses entgegen. Falls ihr also am Parkplatz ankommt und ein Reisebus dort steht, dann nehmt euch Zeit und spaziert gemütlich. Stelle ich mir eher doof vor, wenn sich so viele Leute an den Wasserfällen drängen.
Neuseeländische Seelöwen an der Surat Bay
Die Surat Bay in den Catlins war für uns ein absolut einzigartiges Erlebnis. Dort befindet sich lediglich ein kleiner Parkplatz, von diesem könnt ihr über den markierten Weg zum Strand an die Robbenkolonie laufen. Schon die Anreise über die Schotterpiste bot einige tolle Ausblicke auf über die Sandbänke robbende Seelöwen.
Direkt am Start des Trails an der Surat Bay lag schon ein riesiger Seelöwe direkt am Strand. Mit einer Größe von sicherlich 2 Metern haben die männlichen Seelöwen sowieso schon eine imposante Erscheinung – zudem verriet uns das Infoschild, dass sie bis zu 400kg schwer werden!
Aus Sicherheitsgründen soll ein Mindestabstand von 10 Metern zu schlafenden Robben eingehalten werden – was kaum möglich war, da der schlafende Gigant nah am Weg lag. Wir beobachteten den Seelöwen eine Weile, wie er immer mal wieder Sand über sich schaufelte. Plötzlich richtete er sich jedoch auf, robbte zum Wasserlauf – in unsere Richtung! – und stieß ein lautes, furchteinflößendes Brüllen aus. Gaaaanz langsam und super ängstlich vergrößerten wir wieder unseren Abstand und entschieden, dass wir den mutigen Mark alleine den Trail zur restlichen Robben-Kolonie laufen lassen würden. Wer mag, kann bis zur Cannibal Bay über den traumhaften Strand laufen.
Denkt immer daran, dass ihr genügend Abstand zu den neuseeländischen Seelöwen einhaltet: 10 Meter zu schlafenden und 20 Meter zu aktiven Seelöwen. Außerdem dürft ihr euch niemals zwischen die Tiere und das Meer stellen.
Unsere liebste Robben-Beobachtungstelle liegt übrigens auf dem Weg zu den Moeraki Boulders: Auf dem Fur Seal Viewing Walk am Shag Point haben wir unzählige Robben auf den Klippen und im Wasser beobachtet – ganz sicher, in ausreichender Entfernung und doch ideal ohne unser kompaktes und empfehlenswertes Fernglas (Amazon-Link)*!
Nugget Point - Küstenwalk zum Leuchtturm
Der Nugget Point ist meine absolute Lieblings-Sehenswürdigkeit in den Catlins! Vom Parkplatz aus führt euch ein etwa 15-minütiger Küstenweg zum Nugget Point Leuchtturm. Das Highlight sind die vielen Steinfelsen rund um den 133 Meter hohen Felsvorsprung, auf dem der Leuchtturm thront. Packt euch ein Fernglas und ein wenig Zeit ein: wir konnten ganz viele Seerobben im Wasser und an der zerklüfteten Küste entdecken! Die neuseeländischen Seelöwen machten Kunststücke im Wasser, plantschten und robbten fröhlich über die Felsen – ein super schönes Erlebnis für die ganze Familie!
In der Nähe befindet sich die Parkbucht der Roaring Bay. Aus einem kleinen Unterstand könnt ihr dort mit viel Glück die seltenen Gelbaugenpinguine sehen. Ihr findet weiter unten im Blogartikel ein Foto mit den Zeiten, zu denen ihr die besten Chancen auf eine Tiersichtung habt.
Allgemeine Reisetipps für die Catlins:
Wieviel Zeit für die Catlins einplanen?
Wenn ihr euch die Zeit nehmt und bei eurem Roadtrip über die Südinsel Neuseelands schon bis an die südliche Spitze in die Region der Catlins reist, empfehlen wir euch, dort mindestens zwei volle Tage einzuplanen.
Wenn ihr mit Kindern in die Catlins fahrt und eine ländliche Unterkunft bevorzugt, können wir euch das von uns genutzte Airbnb in der Nähe des Slope Points empfehlen. Den Gastgebern gehört eine große Schafsfarm und ihr seid herzlich eingeladen, die Schafe zu füttern. Gibt es hier keine Verfügbarkeit mehr oder passt das nicht zu euren Bedürfnissen, solltet ihr bei Booking.com* nach einem der traumhaften Strandhäuser schauen.
Wichtiger Tipp für euren Urlaub in den Catlins: Deckt euch vorher mit Lebensmitteln ein. Bis auf den Four Square in Owaka gibt es in den Catlins keinen größeren Lebensmittelladen.
Southern Scenic Route
Die 610km lange Southern Scenic Route führt von Queenstown über die Fjordlands durch die Catlins bis Dunedin. Wollt ihr die gesamte Southern Scenic Route fahren, solltet ihr für diese Tour mindestens eine Woche einplanen.
- Von Queenstown bis nach Te Anau seid ihr etwa 2 Stunden mit dem Mietwagen unterwegs → unsere Tipps zur Erkundung des Milford Sounds
- Von Te Anau in den Fjordlands bis zum Slope Point in den Catlins liegt eine Fahrtstrecke von fast 3 Stunden vor euch
- Vom Slope Point in den Catlins bis nach Dunedin solltet ihr etwa 3 Stunden Fahrtzeit einplanen
Wir sind von den Catlins anschließend bis nach Oamaru (Nähe der Moeraki Boulders) insgesamt etwa 4 1/2 Stunden gefahren. Ursprünglich hatten wir auf dieser Etappe geplant, einen Bummel durch Dunedin einzulegen und folgende Attraktionen zu besuchen: Tunnel Beach, Penguin Place, Keyhole Rock. Da Mark jedoch nicht ganz fit war, sind wir direkt zur Unterkunft gefahren.
Pinguine in Neuseeland
Ehrlicherweise waren die Pinguine ja mit ein Grund, weshalb ich so gerne nach Neuseeland wollte. Zwar hatten wir in Australien schon Pinguine gesehen, aber echt nur aus der Ferne und mit dem Fernglas erkennbar. Tja, das mit den Pinguinen in Neuseeland wollte nix werden. Keinen einzigen haben wir gesehen.
Grundsätzlich habt ihr auf der Südinsel an verschiedenen Orten die Chance Pinguine zu sehen. An der Westküste (zum Beispiel am Truman Track) haben wir Hinweisschilder für Pinguine erspäht, selbstverständlich in den Catlins und auch an der Ostküste, zum Beispiel in der Nähe der Moeraki Boulders.
Wir haben bei unserer Gastgeberin in den Catlins, die sich ehrenamtlich am Wochenende um die Pinguine kümmert, nachgefragt: Als wir im Januar 2023 dort waren, gab es zwei Pinguin-Babys an der Curio Bay. Ihr Tipp, um Pinguine in den Catlins zu beobachten: Jacke, Buch und Fernglas einpacken und dann warten…
Wir haben an der Roaring Bay in den Catlins dieses Infoschild gefunden mit den Zeiten, wann die seltenen und scheuen Gelbaugenpinguine an den Strand kommen. Vielleicht hilft es euch ja:
Weitere Sehenswürdigkeiten in den Catlins
- Cathedral Cave – kostenpflichtige Felshöhle am Strand, die nur bei Ebbe zugänglich ist – checkt hier vorher die Eintrittszeiten
- Als ausgefallenes Kuriositäten-Museum wurde uns das Lost Gypsy Museum empfohlen (Öffnungszeiten & Eintritt) – der Hauptteil (das „Theater“) ist leider erst für Kinder ab 13 Jahren
- Die Matai Falls und Horseshore Falls lohnen sich laut google Rezessionen nach vorherigen Regenfällen
Internetempfang im dünn besiedelten Süden
Anfang 2023 haben wir überall auf der Südinsel Arbeiten an 4G/5G-Funkmasten gesehen. Das Mobilfunknetz wird also aktuell deutlich ausgebaut. Selbst in den eher dünn besiedelten Catlins hatten wir nie Probleme mit mobilem Internet, wenn wir es benötigten. Es sollten aber schon einige Häuschen in der Umgebung sichtbar sein. Wie schon in anderen Ländern hatten wir uns bereits vor der Ankunft eine eSIM von Holafly* besorgt und hatten somit guten Internetempfang ab dem Moment, als wir aus dem Flieger gestiegen sind.
Mit dem Mietwagen oder Camper in den Catlins unterwegs
Wir haben Neuseeland im Mietwagen bereist. Trotz Mietwagenknappheit in 2022/2023 haben wir ein gutes Auto mit umfassenden Versicherungspaket für unter 50 EUR über CHECK24* gefunden. Das war wieder einmal das günstigste Angebot und wir hatten die Möglichkeit, noch bis zu 24 Stunden vor Abholung zu stornieren.
Seid ihr mit dem Camper unterwegs und sucht beispielsweise Campingplätze, ein geeignetes Wohnmobil oder weitere Tipps, empfehlen wir euch den Artikel zu den Catlins von den Neuseeland-Spezialisten der CamperOase*. Mit der Truppe haben wir bei unseren Buchungen in Australien sehr gute Erfahrungen gemacht und sprechen hier gerne eine Empfehlung aus.
Unser Fazit zu den Sehenswürdigkeiten in den Catlins:
Hättet ihr die begeisterten Rufe unserer Kinder gehört, als sie die Aussicht aus den großen Schlafzimmer-Fenstern unserer Unterkunft sahen, hättet ihr wohl vermutet, wir hätten den genialsten Meerblick überhaupt. Weit gefehlt. Wir befanden uns umgeben von Wiesen, Schafen und Rindern. Vielen Dank, liebe Weltreise, dass du uns so eindrücklich gezeigt hast, dass wir nicht strandfamilie, sondern eher landfamilie heißen sollten.
Die Catlins in Neuseeland sind ein perfektes Reiseziel für alle, die ein idyllisches Landleben zu schätzen wissen. Klingt langweilig? Küstenliebhaber fühlen sich an der Catlins Coast genauso wohl: Ihr befindet euch dort am südlichsten Punkt der Südinsel – es ist nie weit bis zum nächsten Strand, Wasserfälle und Tierbeobachtungen (nicht nur Schafe!) runden das Ganze dann ab. Packt euch auf jeden Fall ein Fernglas ein, wenn ihr die Sehenswürdigkeiten der Catlins besucht, damit ihr die Seelöwen und Pinguine gut aus der Ferne beobachten könnt!
Wir können euch empfehlen, die Catlins auf eurer Reiseroute über die Südinsel Neuseelands mit Kindern zu berücksichtigen. Zugegebener Maßen solltet ihr die Catlins aber nur einplanen, wenn ihr wirklich genügend Zeit habt. Denn ziemlich alle Sehenswürdigkeiten der Catlins könnt ihr auch an einem anderen Ort Neuseelands in ähnlicher Art und Weise genießen.
An sich ist das Klima in den Catlins eher windig und rau – wurde uns zumindest gesagt – wir waren im Januar dort und hatten perfektes Strand- und Sommerwetter! Grundsätzlich gilt wohl, dass es im Sommer in den Catlins etwas frischer ist und im Winter dafür relativ mild bei tagsüber um die 10 Grad.
Hinterlasst uns doch gerne einen Kommentar, wie euch die Catlins gefallen haben!
Mehr als 3 Jahre Weltreise mit Kindern – einmal um die Welt. Und jetzt? Vom Freiheitsgefühl auf Reisen zurück in den Schulalltag. Im Newsletter berichte ich euch ehrlich und offen über unsere Rückkehr nach Deutschland und wie uns der Neustart gelingt. Abonniert jetzt den Newsletter, um an unserer Gedankenwelt teilzuhaben und zudem kein spannendes Reiseziel mehr zu verpassen.
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