Auf den Spuren der Geschichte: Die Wolfsschanze und weitere beeindruckende Orte in Masuren

Du betrachtest gerade Auf den Spuren der Geschichte: Die Wolfsschanze und weitere beeindruckende Orte in Masuren
  • Beitrag zuletzt geändert am:24. August 2024
Beitrag teilen:

Masuren ist bekannt für seine weitläufigen und miteinander verbundenen Seen, welche von dichten Wäldern umrandet werden. Idyllische Holzstege führen durch dichtes Schilf zum Wasser, Kajakfahrer genießen die Sonne und Störche fliegen über die Felder. All das ist der Hauptgrund für viele Touristen, welche die Ruhe der Masurischen Seenplatte im Urlaub genießen. 

Wer sich mit den Masuren Sehenswürdigkeiten befasst, stößt aber schnell auch auf eine dunkle Seite: Die zahlreichen Bunker in Masuren aus der nationalsozialistischen Zeit.

Wir zeigen euch nun 3 Bunker in Masuren: Das ehemalige Führerhauptquartier Wolfsschanze, die Befehlszentrale des Oberkommandos des Heeres (OKH) Mauerwald und den Himmler Bunker. Außerdem stellen wir euch die Schleuse Fürstenau in Polen – ein Teil des Masurischen Kanals vor.

mann-betritt-bunker-in-masuren
jenni-von-der-strandfamilie-mit-muetze-und-jacke-im-vordergrund-dahinter-laeuft-familie-in-roter-landschaft-der-usa

Hi, ich bin Jenni von der strandfamilie! Schön, dass ihr hier seid! Klickt hier, um mehr über uns zu erfahren.

Dieser Artikel enthält Empfehlungslinks*. Wenn ihr über diese Links bucht oder einkauft, erhalten wir eine kleine Provision, die uns hilft, unsere Arbeit zu finanzieren. Für euch ändert sich der Preis nicht. Vielen Dank für eure Unterstützung!

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber in mir entsteht schon ein innerlicher Widerstand, wenn ich den Begriff Führerhauptquartier schreibe. Jedoch geht es eben nun genau um diesen Ort, an dem Adolf Hitler insgesamt mehr als 800 Tage während dem 2. Weltkrieg verbrachte.

Erbaut wurde die Wolfsschanze ab 1940 im Rahmen der Vorbereitungen für den Überfall auf die Sowjetunion (Operation Barbarossa) und diente Hitler als militärisches Hauptquartier von 1941 bis 1944. Die Anlage bestand aus über 80 Gebäuden, darunter massive Bunker, Kasernen und andere militärische Einrichtungen, die in einem dichten Wald versteckt und getarnt waren, um sie vor Luftangriffen zu schützen.

Die Wolfsschanze war nicht nur ein Ort der militärischen Planung, sondern auch Schauplatz des gescheiterten Attentats vom 20. Juli 1944, bei dem Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg versuchte, Hitler durch eine Bombe zu töten. Das Attentat vom 20.Juli 1944 wird in der Wolfsschanze mittels einer detailgetreuen Nachbildung erläutert. 

Obwohl die Anlage schwer befestigt war, wurde sie Ende 1944 von der Wehrmacht vor dem Rückzug gesprengt, um sie vor den heranrückenden sowjetischen Truppen unbrauchbar zu machen. Dies könnt ihr zum Beispiel an Hitlers Bunker Nr. 13 erkennen.

bunker-von-adolf-hitler-in-der-wolfsschanze-in-polen
stauffenberg attentat wolfsschanze in polen

Wenn ihr die Wolfsschanze besuchen möchtet, könnt ihr die Tickets direkt vor Ort an der Schranke zum großen Parkplatz kaufen. Sehr empfehlenswert ist der kostenpflichtige Audioguide, der in mehreren Sprachen verfügbar ist und euch durch die gesamte Anlage führt. Der Audioguide liefert interessante historische Informationen, Hintergrundgeschichten und hilft euch, die Bedeutung der verschiedenen Orte zu verstehen. Ihr werdet durch die Ruinen der Bunker, die Kommandozentrale und andere wichtige Gebäude geführt.

Es gibt zwar auch Informationstafeln, die die wichtigsten Ereignisse und Orte erläutern, jedoch empfanden wir die Geschichten des Audioguides als sehr informativ und gut aufbereitet. Wir haben alle Stationen des Audioguides an der Wolfsschanze gehört und waren etwa 2 Stunden unterwegs. Es gibt auf dem Gelände, das ihr im eigenen Tempo erkunden könnt, immer wieder Sitzmöglichkeiten und kleine Museen mit Ausstellungsstücken.

Tipp, wenn ihr mit dem Camper in Masuren seid: Es gibt auch einen kostenpflichtigen Campingplatz direkt an der Wolfsschanze.

ruinen-der-gebäude-wolfsschanze
Ruinen
gesprengter-bunker-wolfsschanze
Gesprengter Bunker

2. OKH Mauerwald

Mauerwald war während des Zweiten Weltkriegs der Standort des Oberkommandos des Heeres (OKH) der Wehrmacht. Die Anlage, die wie die Wolfsschanze ab 1940 errichtet wurde, diente als ein wichtiger strategischer Stützpunkt für die Planung und Durchführung militärischer Operationen an der Ostfront.

Mauerwald bestand ebenfalls aus mehreren getarnten Bunkeranlagen, die tief im Wald verborgen lagen, um vor feindlichen Luftangriffen geschützt zu sein. Diese Bunker waren teilweise durch unterirdische Gänge verbunden und beherbergten die Führung des Heeres. Im Gegensatz zur Wolfschanze, wo Hitler residierte, war Mauerwald rein militärisch ausgerichtet und spielte eine zentrale Rolle in der Kriegsführung gegen die Sowjetunion. Der Komplex war streng geheim und nur für hochrangige Offiziere zugänglich.

Eingang in Bunker in Masuren mit Schild Mauerwald
Schutzbunker in Masuren in Mauerwald

Euren Besuch in Mauerwald startet ihr am großen Parkplatz vor dem Kommunikationsbunker. Hier könnt ihr eure Eintrittskarten kaufen, die ihr am zweiten Parkplatz vor der Bunkeranlage „Quelle“ erneut vorzeigen müsst. Ihr startet mit eurem Rundgang direkt im ersten Bunker, der mit einigen Infotafeln und nachgestellten Szenen aus dem Alltag in der Kommandozentrale bestückt ist. Durch einen niedrigen, nassen Tunnel erreicht ihr den nächsten Bunker. Anschließend geht es ein Stück durch den Wald zum Museum. Auf dem hohen Turm könnt ihr den Ausblick über Masuren genießen und werdet feststellen, wie unsichtbar sich die vielen Bunker im Wald tarnen. 

aussichtsturm-in-mauerwald
aussichtsturm mauerwald sehenswuerdigkeiten masuren

Neben vielen Informationen zum 2. Weltkrieg und der Bedeutung von OKH Mauerwald widmet sich ein Teil der Ausstellung im Museum dem Bernsteinzimmer. Dieser prachtvolle Raum aus Bernstein und Gold war ursprünglich im Katharinenpalast bei St. Petersburg installiert. Im Zweiten Weltkrieg wurde es von den Deutschen gestohlen und nach Königsberg (im heutigen Kaliningrad) gebracht, wo es zuletzt gesehen wurde. Es gibt Spekulationen, dass Teile des verschollenen Bernsteinzimmers nach Mauerwald gebracht oder dort versteckt worden sein könnten, aber bis heute bleibt sein Verbleib ein ungelöstes Rätsel.

Unser Tipp für den Besuch in Mamerki: Spaziert nach dem Besuch dieser Bunker in Masuren zu der GoogleMaps Markierung Bagno. An den Bahngleisen angekommen, nach links abbiegen und diesen folgen, bis ihr an dieses wunderschönes Sumpfgebiet kommt:

sumpf-in-mauerwald-masuren

3. Schleuse Fürstenau / Lesniewo

Die Schleuse Fürstenau, auch bekannt als Lesniewo-Schleuse, ist eine unvollendete Schleusenanlage in Masuren, die während des Zweiten Weltkriegs im Rahmen des Bauprojekts des Masurischen Kanals errichtet wurde. Der Kanal sollte ursprünglich Ostpreußen mit der Ostsee verbinden, wurde jedoch nie fertiggestellt.

Vom kostenpflichtigen Parkplatz aus (7 Zloty – nur Barzahlung) lauft ihr etwa 15 Minuten bis zur großen Schleusenanlage. Hier befindet sich auch ein Kletterwald, der in eben dieses Bauwerk führt und dort mit einem Sprung in dieses endet.

gruener-algiger-fluss-vor-schleuse-fuerstenau-in-polen

4. Feldkommandostelle Hochwald - der Himmler Bunker

Während die Bunkeranlage Wolfsschanze touristisch hervorragend ausgebaut ist und euch intensiv über die Geschichte informiert, ist Mauerwald schon deutlich düsterer. Die Steigerung hierzu ist dann der Himmler Bunker bei Pozedrze. Wir konnten diesen in einem etwa 1 1/2 stündigen Spaziergang von unserem Hausboot (Booking.com)* in Ogonki erreiche, ansonsten befindet sich in der Nähe auch dieser Parkplatz. Unscheinbare Wegweiser sind vorhanden, ansonsten gibt es keine Infotafeln. Ihr könnt also auf eigene Faust durch den Wald laufen und die einzelnen Bunker suchen. Wir empfanden es als ziemlich surreal die gesprengten und überwucherten Bunkeranlagen in diesem friedlichen Wald aufzufinden.

Himmler Bunker im Wald in Masuren

Unsere Erfahrungen an den Bunkern in Masuren

Unsere Besuche der Bunker in Masuren waren eine eindrucksvolle und nachdenklich stimmende Erfahrung. Die massiven Betonbunker, tief im Wald verborgen, erzählen eine Geschichte von Macht und Wahnsinn, die bis heute nachhallt. 

Der Audioguide in der Wolfsschanze liefert viele wichtige Informationen, weswegen wir euch empfehlen, mit diesem Besuch zu starten. Der Mauerwald ist deutlich weniger besucht und verströmte eine kalte, militärische Effizienz. Ich muss zugeben, dass ich mich an beiden Orten nicht sehr wohlfühlte. Die Vielzahl an gezeigten Hakenkreuzen, Touristen, die mit Helmen auf dem Kopf in SS-Fahrzeugen an der Wolfsschanze an uns vorbeifuhren oder auch der Schießstand in Mauerwald wirkten eher verstörend auf mich. 

→ Lest hier unsere Tipps für den Masuren Urlaub mit unserem (nicht fahrbaren!) Hausboot.

Mehr als 3 Jahre Weltreise mit Kindern – einmal um die Welt. Und jetzt? Vom Freiheitsgefühl auf Reisen zurück in den Schulalltag. Im Newsletter berichte ich euch ehrlich und offen über unsere Rückkehr nach Deutschland und wie uns der Neustart gelingt. Abonniert jetzt den Newsletter, um an unserer Gedankenwelt teilzuhaben und zudem kein spannendes Reiseziel mehr zu verpassen.

strandfamilie TOP-Empfehlungen

Banner Sterne

Camper:

Mietwagen:

Mobiles Internet:

61c1f7579d566746110877
Beitrag teilen:

Schreibe einen Kommentar